Helmut Koch
Neben den Chefdirigenten prägte HELMUT KOCH in besonderer Weise das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Der Rheinländer aus Wuppertal hatte in Köln und Essen studiert, war Schüler von Hermann Scherchen und dirigierte seit 1931 mehrere Arbeiterchöre und ein angesehenes Solistenquartett. Der von ihm gegründete Große Chor des Berliner Rundfunks wurde schnell zum Hoffnungsträger der Berliner Nachkriegskultur.

HELMUT KOCH war der Initiator der Händel-Renaissance in der DDR, die zu dieser Zeit einzigartig und führend in ganz Europa war. Mit seinem erstklassigen Chor erarbeitete er gemeinsam mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin sämtliche Oratorien Händels für den Rundfunk und Schallplattenfirmen. Seine Händelaufführungen setzen Maßstäbe und sind zu dieser Zeit in „Westdeutschland“ ebenso begehrt wie in London, Helsinki, Rom oder Perugia. Für seine Interpretationen des L’Orfeo von Monteverdi und der „Volkslieder und Madrigale des 17. und 18. Jahrhunderts“ verlieh ihm die französische Schallplattenindustrie zweimal den Grand Prix du Disque.
Seine Instrumentalinterpretationen reichen von Bach, Händel über Mozart und Mendelssohn bis zum Gegenwartsschaffen. Er förderte besonders die Werke solcher Komponisten wie Hanns Eisler, Fritz Geißler, Ernst Hermann Meyer und Ruth Zechlin.
HELMUT KOCH wurde 1951 als Professor berufen und gehörte neben Hanns Eisler (Komposition) dem ersten Professorenkollegium der Deutschen Hochschule für Musik, heute HfM „Hanns Eisler“ an.
HELMUT KOCH ist der Begründer der „Solistenvereinigung des Berliner Rundfunks“, des „Großen Chores des Berliner Rundfunks“, der „Berliner Singakademie“(Ost), des „Berliner Kammerorchesters“ und des Rundfunk-Musikschulorchesters, heute „Deutsche Streicherphilharmonie“ DSP, die bis heute von Mitgliedern des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin als Mentoren und Dozenten betreut werden.


Das künstlerische Wirken des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin geht weit über die Konzertreihen u.a. in der Philharmonie, dem Konzerthaus und des Haus des Rundfunks hinaus, mit dessen Programmen es das Berliner Konzertleben bereichert.
Die Mitglieder des RSB leisten auch außerhalb des Orchesterverbandes wertvolle künstlerische Arbeit: Aus seinen Reihen ging u.a. das international preisgekrönte Petersen-Quartett hervor, ebenso die „Akademie für Alte Musik“, das „Kammerorchester Berlin“, das „Neue Kammerorchester Berlin“, das „Brahms-Quartett“, die „Berliner Barockkumpanei“, das „Posaunenquartett“ und das „Berliner Bläserquintett“.

