Gleichschaltung in der NS Zeit
„Wo die Kunst stirbt, beginnt die Barbarei“
Heinrich Böll
Mit der Machtübernahme durch die Hitlerregierung beginnen die Jahre der faschistischen Diktatur in Deutschland, die Jahre des Terrors, der Pogromstimmung gegen Sozialdemokraten, Kommunisten und andere gesellschaftliche Kräfte. Bereits im Februar 1933 entstehen die ersten Konzentrationslager.
„Lassen Sie mich als letzten Wunsch die Bitte aussprechen: dass Sie Ihre persönlichen Interessen stets zurück stellen und in Einmütigkeit an den großen Werken arbeiten.“
Hans Bredow, 1933
Der Zeit der „Säuberungen“ nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten folgt 1937 die „Gleichschaltung“ auch und gerade im deutschen Rundfunk. Alle Positionen werden mit Parteimitgliedern besetzt.
Mit Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels findet die demokratische Freiheit des Radios ein jähes Ende.

Die führenden Männer des Berliner Rundfunks werden nicht nur entlassen und stehen vor dem Nichts. Sie und eine Reihe von sozialdemokratischen Funktionären werden alle wegen angeblicher Korruption verhaftet und ins KZ Oranienburg gebracht.
Unter ihnen sind – auf dem Foto von rechts nach links: Kurt Magnus (Vorstandsvorsitzender der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft Deutschland), Hans Flesch (Arzt, Intendant des Berliner Rundfunk, Deutschland), Heinrich Giesecke (Ministerialrat, Direktor der Reichsrundfunk-Gesellschaft, Deutschland), Alfred Braun ( Reporter beim Berliner Rundfunk, Schauspieler, Regisseur, Deutschland), Friedrich Ebert (Oberbürgermeister von Berlin, DDR) und Ernst Heilmann ( Journalist, Politiker, SPD, MdR Deutschland). (August 1933, Konzentrationslager Oranienburg.-KZ-Häftlinge)
Von 1934 bis 1936 steht noch der Pfälzer Komponist und Dirigent OTTO FRICKHOEFFER dem Berliner Funkorchester/RSB als Chefdirigent vor. 1937 entsandte ihn die NSDAP als musikalischen Sonderbeauftragten zum Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt.
Bezeichnenderweise fehlte dem Großen Funkorchester, dem Orchester des Deutschlandsenders in Berlin gerade in diesen Jahren der Chefdirigent. Der 1. Kapellmeister HEINRICH STEINER (1936 bis 1939) und die regelmäßigen Gastdirigenten MAX FIEDLER und CARL SCHURICHT (1939 bis 1945) teilten sich in die Leitung des Orchesters, das nach wie vor auf hohem Niveau musiziert.